Edelsteine sind von Natur aus gut
Für Hildegard von Bingen sind heilende Edelsteine göttliche Lichtgeschöpfe. Sie sind
»…nach der Natur des Bösen Feind und nur des Guten hold"«
Die in einem Benediktiner-Kloster aufgewachsene Äbtissin sah in den Edelsteinen Geschöpfe Gottes, die genau wie viele andere Naturwesen uns Menschen als wunderbare Heil- und Hilfsmittel zur Seite gestellt wurden. Für die Visionärin sind Mineralien – als Teil des göttlichen Schöpfungsplans – entstanden. Dabei hat Gott jedem Stein im Kampf mit dem Bösen die Kraft von Feuer und Wasser mitgegeben. So heißt es bei Hildegard:
»So ließ Gott (im Kampf gegen das Böse d. A.) weder die Schönheit noch die Kraft dieser Edelsteine zugrunde gehen, sondern er wollte, dass sie auf Erden seien zur Ehrung und Segnung und für die Heilkunst«
Ihre feinstoffliche Heilwirkung in Form von hochfrequenten Schwingungen geht weit über die heilende Kraft von Tieren und Pflanzen hinaus. Es ist den Aufzeichnungen der fleißigen Äbtissin zu verdanken, dass es heute noch zahlreiche ernstzunehmende Indikationen für die therapeutische Anwendung von Edelsteinen gibt.
Gut Ding will Weile haben
Wenn man bedenkt, dass die Visionärin Hildegard von Bingen (1098-1179) im 12. Jahrhundert nach Christi gelebt hat und erst im Jahre 2012 offiziell von Papst Benedikt dem XVI. heiliggesprochen wurde, bewahrheitet sich das Sprichwort: »Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht«. Die Überzeugung von der Heilkraft der Edelsteine galt viele Jahrhunderte in nahezu allen Kulturen als fester Bestandteil der traditionellen Naturheilkunde. Dabei war es sowohl die heilende als auch die schützende Komponente, die den Wünschen der Menschen nach einer schonenden und wirksamen Heilmethode Rechnung trug. Die Idee von der Heilkraft der Edelsteine ist dann lange Zeit in Vergessenheit geraten und auch das Wissen über die Medizin der Edelsteine der heiligen Hildegard war über Jahrhunderte verschollen. Dabei ist es ist den Visionen der Seherin gepaart mit ihrer unermüdlichen Schaffenskraft zu verdanken, dass dieses wertvolle Heilwissen auf so wunderbarem Weg Eingang in die Naturheilkunde fand. Engagierten Hildegard-Forschern und -Übersetzern wiederum ist es zu danken, dass sie diese teilweise schwer verständlichen Überlieferungen in die Sprache der Neuzeit übertragen und um hilfreiche Kommentare ergänzt haben. So ist diese uralte Heilkunde heute auch für Laien verständlich, ja sogar in großen Teilen anwendbar. Gut Ding braucht eben manchmal Weile.
Der Amethyst bei Hildegard von Bingen
»…, wenn die Sonne ihren Ring zeigt, als ob sie gekrönt wäre (–) Weil zu jener Zeit, wenn die Sonne den genannten Hof zeigt, die Luft etwas lau ist, hat er auch etwas Luftiges. (…} Weil der Amethyst wie Sinter Auswüchse macht, ist er zahlreich.«
Folgt man den Ausführungen der Visionärin, so kristallisiert sich der Amethyst immer dann aus, wenn ein seltener Lichtring, um die Sonne am Firmament zu sehen ist. Die berühmte Drusen-Bildung wird bei der Visionärin mit Sinter Auswüchsen gleichgesetzt. Sinter ist die mineralische Ablagerung, die das Gestein im Laufe der Zeit ausbildet.
Die Idee der Dreifaltigkeit – vom Wesen der Heilsteine
Laut den Visionen der heiligen Hildegard wohnen in jedem Heilstein analog zur Idee der »Heiligen Dreifaltigkeit« drei göttliche Kräfte, so auch im Amethyst: Die kristalline Substanz an sich bezeichnet energiegeladene Gotteskraft. Die Form des Kristalls gilt – analog zu Jesu –als sichtbar gewordene Gestalt des unsichtbaren Gottes. Die Schwingung des Steines wiederum symbolisiert dynamisches Wirken, das im religiösen Denken auch dem Heiligen Geist zugeschrieben wird. Bei Hildegard von Bingen werden Heilsteine immer nur als Ganzes verwendet, Nur so behalten sie ihre Heilkraft. In ihrem neun-bändigen Werk »Physika« beschrieb die Schutzheilige ausführlich die natürlichen Heilkräfte von Tieren, Pflanzen, Metallen und Steinen. Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des Amethystes und vieler andere Steine wurde dann in einem weiteren Werk – »Über die Ursachen und Behandlungen von Krankheiten« – detailliert ausgeführt. Die Anweisungen für die Behandlung von Krankheiten muten bei der Äbtissin äußerst sachlich an – eine therapeutische Wirkung wird allein durch peinlich genaue Einhaltung ihrer Vorschriften erzielt.
Amethyst - Schutzstein, Glückstein, Monatsstein…
…oder Stein mit astrologischer Zuordnung? Entgegen aller sonstigen Überlieferungen hat Hildegard von Bingen nie etwas über die Verwendung des Amethystes in dieser Richtung geschrieben. Die Ausführungen der Äbtissin sind im Gegenteil bar jeglicher Mystik und Esoterik, ihre Beschreibung ist sachlich trocken und direkt auf Indikationen bezogen. So schreibt Hildegard dem Amethyst zum Beispiel eine gute Heilwirkung bei jeglicher Art von Flecken im Gesicht, bei Geschwulsten, Schlangenbissen und Bissen durch anderes Getier zu.
Anwendungen des Amethysts
Muttermale, Feuermale Sommersprossen – der Amethyst hilft:
Eine Anwendungsmöglichkeit des Amethystes bei Hildegard von Bingen liegt im kosmetischen Bereich. Hier geht es vor allem darum, Flecken im Gesicht zu beseitigen. Was genau mit Flecken gemeint ist, bleibt unklar. Es könnte sich hierbei sowohl um Sommersprossen, Muttermale oder Feuermale handeln. Über die Anwendung des Amethystes für kosmetische Zwecke schreibt Hildegard:
»Ein Mensch aber, der Flecken in seinem Gesicht hat, der mache den Amethyst mit seinem Speichel feucht, und mit dem so befeuchteten (Stein) bestreiche er die Flecken. Und er wärme auch das Wasser am Feuer, und er halte den Stein über das Wasser, damit der aus (dem Stein) austretende Schweiß (Kondenswasser d. A.) sich mit dem Wasser mische, und dann lege er ihn auch in das Wasser. Und mit dem Wasser wasche er sein Gesicht, und das tue er oft, und er wird eine schöne Farbe im Gesicht haben.«
Amethyst gegen Schwellungen und Geschwüre:
»Wenn ein Mensch durch eine frische Geschwulst irgendwo in seinem Körper anschwillt, dann mache er jenen Stein mit seinem Speichel feucht, und mit dem so befeuchteten berühre er die Stelle des Geschwulstes überall, und jene Geschwulst wird sich verkleinern und verschwinden.«
Damit dies auch wirklich gelingt, muss nach Hildegard allerdings jeder Mensch seinen eigenen Speichel benutzen. Dies ist schönes Beispiel für Rückbesinnung auf unsere Selbstheilungskräfte – nicht umsonst gilt Speichel auch heutzutage noch als probates Mittel zur schnellen Desinfektion und Wundheilung. Gerade von Müttern wird diese Heilmethode als uraltes Heilmittel gern bei Kindern angewandt und nicht zuletzt auch im Tierreich erfolgreich genutzt. Dabei darf es auch mal fremder Speichel sein. Hauptsache es hilft!
Insektenbisse, Schlangen, Vipern – hier hilft der Amethyst hilft auch im übertragenen Sinn
Apropos Tiere – bei Hildegard hilft der Amethyst auch gegen Spinnenbisse und vermutlich sogar gegen Zeckenbisse. Letzteres ist zwar nicht ausführlich beschrieben, aber es ist durchaus einen Versuch wert. Denn, so schreibt die Äbtissin:
»Wenn eine Spinne den Menschen an seinem Körper gestochen hat, dort streiche er den Stein über den Stich und er wird heil werden. Aber auch die Schlange und die Viper, das ist die Natter, fliehen den Stein und sie meiden die Stelle, von der sie wissen, dass er sich dort befindet.«
Die »Hildegard von Bingen«-Experten Dr. Gottfried Hertzka und Dr. Wighard Strehlow raten in ihrem Buch über „Die Edelsteinmedizin der heiligen Hildegard“ dazu, beim Wald- und Wiesenspaziergang stets einen Amethysten bei sich tragen, um vor Zecken, Nattern und Schlangen gewappnet zu sein. Denn, so schreibt Hildegard:
»Schlange und Nattern fliehen vor diesem Stein und meiden den Ort, wo sie ihn wahrnehmen«
Die beiden Hildegard-Kenner gehen sogar noch einen Schritt weiter und verstehen den Schutz gegen Schlangen auch im metaphorischen Sinne, denn sie schreiben:
»Wir können praktisch daraus den Schluss ziehen, dass wir uns vor feindlichen und unsympathischen Menschen dadurch schützen können, dass wir einen Amethysten sichtbar tragen, dass er ihnen in die Augen fallen muss.«
Heilende Wärme – ein Erfolgsrezept
»Wenn die innere Wärme dieses Steines vom auch warmen heilsamen Speichel des Menschen und von der Wärme des dämpfenden Wassers gesteigert wird,…«
Wichtige Komponenten für eine gelungene Anwendung des Amethystes sind hiernach vor allem die Wärme des Steines verbunden mit der Wärme und Feuchte des menschlichen Speichels und des Wasserdampfes. Gemeinsam wird so heilende Wärme erzeugt, die einfach wohltuend ist. Heilende Wärme mithife von Amethysten wird auch bei der Anwendung der Amethyst BioMat® Wärmematten.erzeugt. In diesen Wärmematten wurde die Tradition heilender Wärme konsequent weiterentwickelt und mit innovativen Erkenntnissen synergetisch vereint. Die Anwendung ist gänzlich einfach. Die Zufuhr heilender Wärme durch Infrarot-Licht geschieht über die besondere Leitfähig- und Schwingungsfähigkeit integrierter Amethyste. Dabei sorgt die Leitfähigkeit der Edelsteine für ein tiefes Eindringen der Infrarot-Wärme in unser Gewebe und somit für langanhaltende Wärmedepots. Wie Sie den Amethyst für sich verwenden wollen, entscheiden Sie am Ende selbst. Weitere Anregungen über die Anwendungsmöglichkeiten von Heilsteinen nach Hildegard von Bingen finden Sie auch in der unten angegebenen Literatur. Was sonst noch so alles über den Amethyst geschrieben ist, erfahren Sie demnächst im 3. Teil unserer Fortsetzungsreihe "Die Geschichte des Amethystes".
Benutzte Quellen und weiterführende Literatur:
- Dr. Gottfried Herzka/Dr. Wighard Strehlow: Die Edelsteinmedizin der heiligen Hildegard. Bauer Verlag Freiburg im Breisgau 1985
- Dr. Gottfried Herzka/Dr. Wighard Strehlow: Handbuch der Hildegard. Medizin. Bauer Verlag Freiburg im Breisgau 2000
- Hildegard von Bingen: Heilkraft der Natur – »Physika«. HRSG von der Baseler Hildegard-Gesellschaft, Basel. – Übers. Von Marie-Loise Portmann. Pattloch Verlag Augsburg 1997
- Hildegard von Bingen: Ursache und Behandlung von Krankheiten«. Übers. von Hugo Schulz. Haug Verlag Heidelberg 1992
- Peter Riethe: Hildegard von Bingen. Das Buch von den Steinen. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe. Otto Müller Verlag, Salzburg,
- Reinhard Schiller: Heilige Hildegard Medizin Praxis. Econ Verlag Düsseldorf und Wien 1994